NATHALIE WENDT
Performing Artist
Performing Artist
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BIO
Nathalie Wendt (*1992) studierte Puppenspielkunst an der HfS „Ernst Busch“ Berlin (2011-2015) und ist freischaffend als Puppen- und Schauspielerin, Regisseurin und Puppenbauerin tätig. Unter anderem spielte sie am Schauspiel Frankfurt, am Theater an der Parkaue Berlin, an der Staatsoper Unter den Linden Berlin, baute Puppen für die Schauburg München, führte Regie am Hans-Otto-Theater Potsdam, schrieb mehrfach Stückfassungen für eigene Inszenierungen und unterrichtete als Gastdozentin an der Puppenspielabteilung der HfS "Ernst Busch" in Berlin. In der freien Szene arbeitete sie z.B. in den Theaterkollektiven DAS HYBRIS und KREATUR, entwickelte zusammen mit Victoria McConnell das queer-feministische Standup Tragedy Format THE HEROINE SHOW und produzierte den philosophischen Podcast THE BULLET. Ihre Produktionen erhielten mehrfach Preise beim Freisprungfestival in Rostock (zweiter Platz 2016, 2019, 2021). >>> ENGLISH BELOW <<< |
BIO (ENGLISH)
Nathalie Wendt (*1992) studied Puppetry at the HfS „Ernst Busch“ Berlin (2011-2015) and is working as a freelancing puppeteer, actor, director and puppet-builder. I.a. she performed at Schauspiel Frankfurt, Theater an der Parkaue Berlin, Staatsoper Unter den Linden Berlin, built puppets for Schauburg München, directed at Hans-Otto-Theater Potsdam, wrote the theatre scripts for her own productions and worked as a guest teacher for puppetry at the HfS "Ernst Busch" in Berlin. In the independent scene she worked e.g. in the theatre collectives DAS HYBRIS and KREATUR, together with Victoria McConnell she developed the queer-feminist standup tragedy format THE HEROINE SHOW and she produced the philosophical podcast THE BULLET. Her productions have been awarded several times with prizes at the Freisprungfestival in Rostock (second place 2016, 2019, 2021). |
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LIEBE ZUM MATERIAL (ein Porträt, geschrieben von Bettina Jantzen)
Die Puppenspielerin und Regisseurin Nathalie Wendt haucht dem Spielzeugabenteuer "Der standhafte Zinnsoldat" fantasievoll Leben ein.
Schon während ihrer Kindheit in Halberstadt liebte es Nathalie Wendt zu malen, zu gestalten, zu singen und überhaupt: zu performen. Als Teenagerin schaute sie leidenschaftlich Stop-Motion-Filme, Zeichentrick- und Puppenfilme – und deren Making-of. Sie wollte wissen, wie die Filmsets aussahen, wie Puppen gebaut und Animationen realisiert wurden. Alles erschien ihr interessant: die Form, der gestalterische Aspekt, das Timing, der Humor. Als sie im Puppentheater Halle live animierte Puppen erlebte, wusste sie: Das ist ihre Universalkunst! Hier kam alles ihren „etwas nerdigen“ Interessen entgegen. Und so studierte sie ab 2011 für vier Jahre an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin in der Abteilung für Zeitgenössische Puppenspielkunst, der sie bis heute als Dozentin verbunden ist. Ab 2015 war als freischaffende Künstlerin weiter Vielseitigkeit gefragt. Heute ist sie Puppenspielerin, Puppenbauerin, Regisseurin und Autorin.
Wenn Nathalie Wendt am Schreibtisch ihrer Berliner Wohnung Puppen entwirft und baut, nutzt sie verschiedene Materialien: Schaumstoff, Holz, Ton, Papier, thermoplastische Materialien, Stoffe zum Beziehen, Kleister zum Kaschieren, gute Klebstoffe und Farben zum Anmalen. Für „Der standhafte Zinnsoldat“ hat sie die Tischpuppen des Zinnsoldaten, der Tänzerin und des Springteufels Jack entworfen. Gebaut wurden sie in den Werkstätten der Hochschule. Das Faszinierende an der Puppenspielkunst besteht für sie darin, wie wenig Animation es braucht, um die Fantasie des Publikums zu beanspruchen und in den Gehirnen entstehen zu lassen, dass ein Objekt lebt, atmet, sich bewegt. Es sei wie eine optische Täuschung, mit der das Gehirn ausgetrickst wird.
Wenn sie selbst als Puppenspielerin agiert, erweitert sie ihre inneren Haltungen, Emotionen und Gedanken auf die Objekte oder Puppen. In diese kann sie alles hineinprojizieren und durch sie dann wieder hinaus zum Publikum. Ganz persönlich ist für sie Puppenspiel „Liebe zu Materialität“. Sie versetzt sich in das Material hinein, spürt, wie es angefasst werden will, und empfindet, wie es mit ihr kommuniziert. Eine besondere Vorliebe hat sie für glatte Oberflächen und klare Formen, was den drei Hauptfiguren ihres Kinderstücks deutlich anzusehen ist. Besonders attraktiv sind für sie Puppen, die nur an einem Punkt berührt werden müssen, um Eigenbewegungen oder ein Eigenleben zu entwickeln – eine Besonderheit, die den Springteufel Jack auszeichnet.
Nathalie Wendt mag die „offene Spielweise“ sehr, bei der die Puppenspieler*innen hinter ihren Puppen zu sehen sind. Es reizt sie, bei ihren Arbeiten Grenzen aufzubrechen – zwischen Puppen- und Schauspiel, aber auch zwischen dem Puppenkörper und dem Körper der Puppenspieler*in. Mehrere ihrer Intentionen lassen sich in ihrer Regiearbeit am Hans Otto Theater wiederentdecken. Es ist beglückend für Nathalie Wendt, ein Stück für Kinder in Potsdam auf die Bühne zu bringen. Zugleich träumt sie von einem Puppenstück für Erwachsene – ist es doch möglich, selbst schwierige Themen mittels Puppenspiel zu verarbeiten.
Bettina Jantzen, Chefdramaturgin des Hans-Otto-Theater Potsdam (erschienen in ZUGABE 2-23)
Die Puppenspielerin und Regisseurin Nathalie Wendt haucht dem Spielzeugabenteuer "Der standhafte Zinnsoldat" fantasievoll Leben ein.
Schon während ihrer Kindheit in Halberstadt liebte es Nathalie Wendt zu malen, zu gestalten, zu singen und überhaupt: zu performen. Als Teenagerin schaute sie leidenschaftlich Stop-Motion-Filme, Zeichentrick- und Puppenfilme – und deren Making-of. Sie wollte wissen, wie die Filmsets aussahen, wie Puppen gebaut und Animationen realisiert wurden. Alles erschien ihr interessant: die Form, der gestalterische Aspekt, das Timing, der Humor. Als sie im Puppentheater Halle live animierte Puppen erlebte, wusste sie: Das ist ihre Universalkunst! Hier kam alles ihren „etwas nerdigen“ Interessen entgegen. Und so studierte sie ab 2011 für vier Jahre an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin in der Abteilung für Zeitgenössische Puppenspielkunst, der sie bis heute als Dozentin verbunden ist. Ab 2015 war als freischaffende Künstlerin weiter Vielseitigkeit gefragt. Heute ist sie Puppenspielerin, Puppenbauerin, Regisseurin und Autorin.
Wenn Nathalie Wendt am Schreibtisch ihrer Berliner Wohnung Puppen entwirft und baut, nutzt sie verschiedene Materialien: Schaumstoff, Holz, Ton, Papier, thermoplastische Materialien, Stoffe zum Beziehen, Kleister zum Kaschieren, gute Klebstoffe und Farben zum Anmalen. Für „Der standhafte Zinnsoldat“ hat sie die Tischpuppen des Zinnsoldaten, der Tänzerin und des Springteufels Jack entworfen. Gebaut wurden sie in den Werkstätten der Hochschule. Das Faszinierende an der Puppenspielkunst besteht für sie darin, wie wenig Animation es braucht, um die Fantasie des Publikums zu beanspruchen und in den Gehirnen entstehen zu lassen, dass ein Objekt lebt, atmet, sich bewegt. Es sei wie eine optische Täuschung, mit der das Gehirn ausgetrickst wird.
Wenn sie selbst als Puppenspielerin agiert, erweitert sie ihre inneren Haltungen, Emotionen und Gedanken auf die Objekte oder Puppen. In diese kann sie alles hineinprojizieren und durch sie dann wieder hinaus zum Publikum. Ganz persönlich ist für sie Puppenspiel „Liebe zu Materialität“. Sie versetzt sich in das Material hinein, spürt, wie es angefasst werden will, und empfindet, wie es mit ihr kommuniziert. Eine besondere Vorliebe hat sie für glatte Oberflächen und klare Formen, was den drei Hauptfiguren ihres Kinderstücks deutlich anzusehen ist. Besonders attraktiv sind für sie Puppen, die nur an einem Punkt berührt werden müssen, um Eigenbewegungen oder ein Eigenleben zu entwickeln – eine Besonderheit, die den Springteufel Jack auszeichnet.
Nathalie Wendt mag die „offene Spielweise“ sehr, bei der die Puppenspieler*innen hinter ihren Puppen zu sehen sind. Es reizt sie, bei ihren Arbeiten Grenzen aufzubrechen – zwischen Puppen- und Schauspiel, aber auch zwischen dem Puppenkörper und dem Körper der Puppenspieler*in. Mehrere ihrer Intentionen lassen sich in ihrer Regiearbeit am Hans Otto Theater wiederentdecken. Es ist beglückend für Nathalie Wendt, ein Stück für Kinder in Potsdam auf die Bühne zu bringen. Zugleich träumt sie von einem Puppenstück für Erwachsene – ist es doch möglich, selbst schwierige Themen mittels Puppenspiel zu verarbeiten.
Bettina Jantzen, Chefdramaturgin des Hans-Otto-Theater Potsdam (erschienen in ZUGABE 2-23)
CURRICULUM
2023
"Dazwischen" (Theater der Jungen Welt Leipzig, Julia Sontag) - Puppet-Building
"Der Standhafte Zinnsoldat" (Hans-Otto-Theater Potsdam) - Directing, Concept, Text
"Creatures Hill" (Revival) - Directing, Puppeteering/Maskplay
Flausen Stipendium (scholarship for KREATUR) - Directing, Text
2022
"Pussy, King of the Pirates" (Theresa Thomasberger) - Acting
"Tiere im Hotel" (Schauburg München, Marcelo Diaz) - Puppet-Building
"Ich weiß noch genau, wie es nicht war" - Directing, Concept, Text
"The Rocky Horror Puppet Show" (Scene Study "Handpuppet" at HfS Ernst Busch) - Teaching/Directing
2021
"Die Fälschungen sind echt" (Musicvideo by "Milliarden") - Puppetry
"Kapelle für Kids" (Semperoper Dresden) - Puppet-Building (alterations on the puppets)
"Inspektor Heyler" (Ini Dill) - Dramaturgy
"The Heroine Show presents: A Dating Extravaganza" - Concept, Text, Acting, Costume, Video, Audio, Editing
"Creatures Hill" - Co-Directing
"Drei Seelen" (Shortfilm with HFF München) - Interview, Acting/Puppeteering
"Jenseits allem, das ich kenne" (Scene Study "Hybrid Forms" at HfS Ernst Busch) - Teaching/Directing
"Rubber Love" (Teaser Shoot for Film Project) - Concept, Acting, Puppeteering
2020
"Sleeping X" (Friederike Förster) - Puppetry/Acting, Singing, Songwriting
"The Bullet" (ongoing)
"Agnes Untouched" - Concept, Text, Acting, Costume, Video, Audio, Editing
2019
"The Heroin[e] Show" - Text, Costume, Acting, Singing for the character "Agnes"
"Lilith - Die Mutter der gemischten Vielzahl" (Friederike Förster) - Text, Puppetry/Acting, Singing
"Heaven is a wonderful place"
"King Arthur" (RV)
"The Bullet" (Podcast by Nathalie Wendt) - Concept, Text, Voice, Recording/Editing, Artwork
2018
"Zwei Häschen" (ongoing)
"King Arthur" (RV)
Alternative Miss World Contest 2018 - Puppet-Building for Ruth Connick
"Der kleine, dicke Ritter" (Schauspiel Frankfurt, Fabian Gerhardt) - Puppet Design, Puppetry/Mask Play
2017
"King Arthur" (Staatsoper Unter den Linden, Sven-Eric Bechtolf) - Acting
"Heaven is a wonderful place" - Mask-Building, Text, Performance
"Kalt ist mir nicht" (Box des Deutschen Theaters, Svenja Viola Bungarten) - Acting
"Kalt ist mir nicht" (SVB) und "Die weite weite Sofalandschaft" (Malte Abraham) - Readings at the Prosanova Festival
"VLKSVRNCHTNG" (Matthias Mühlschlegel) - Puppet-/Mask-Building
"Zwei Häschen" (Music Duo with Clara Fritsche) - Lyrics, Singing
2016
"Klassiker, sämtliche" (Theater Junge Generation Dresden, Astrid Griesbach) - Puppet-Building
"Odysseus im Sturm" - Puppetry, Puppet-Building, Singing
"Sunny Town" - Directing, Text
2015
"Moby Dick" (Bayer Kultur, Friedrich Kirschner & Melanie Sowa) - Puppetry
"Mein Fleisch" (Jochen Menzel) - Puppetry/Acting, Puppet-/Mask-Building, Concept, Text
"Holperdiestolper" (Junges Nationaltheater Mannheim, Cedric Pintarelli) - Puppet-Building
2014
"Die Abschaffung der Arten" (Theater an der Parkaue, Claudia Bauer) - Puppetry/Acting
"Seele ohne Sorgen" (Music Video by Atheer Adel) - Puppetry, Puppet-Building, Concept, Set Design
2013
"Ein Exorzismus" - Puppetry/Acting, Puppet-Building, Concept, Text
2012
"Asche" (Tobias Eisenkrämer, Text: Konstantin Küspert) - Puppetry/Acting
"Dazwischen" (Theater der Jungen Welt Leipzig, Julia Sontag) - Puppet-Building
"Der Standhafte Zinnsoldat" (Hans-Otto-Theater Potsdam) - Directing, Concept, Text
"Creatures Hill" (Revival) - Directing, Puppeteering/Maskplay
Flausen Stipendium (scholarship for KREATUR) - Directing, Text
2022
"Pussy, King of the Pirates" (Theresa Thomasberger) - Acting
"Tiere im Hotel" (Schauburg München, Marcelo Diaz) - Puppet-Building
"Ich weiß noch genau, wie es nicht war" - Directing, Concept, Text
"The Rocky Horror Puppet Show" (Scene Study "Handpuppet" at HfS Ernst Busch) - Teaching/Directing
2021
"Die Fälschungen sind echt" (Musicvideo by "Milliarden") - Puppetry
"Kapelle für Kids" (Semperoper Dresden) - Puppet-Building (alterations on the puppets)
"Inspektor Heyler" (Ini Dill) - Dramaturgy
"The Heroine Show presents: A Dating Extravaganza" - Concept, Text, Acting, Costume, Video, Audio, Editing
"Creatures Hill" - Co-Directing
"Drei Seelen" (Shortfilm with HFF München) - Interview, Acting/Puppeteering
"Jenseits allem, das ich kenne" (Scene Study "Hybrid Forms" at HfS Ernst Busch) - Teaching/Directing
"Rubber Love" (Teaser Shoot for Film Project) - Concept, Acting, Puppeteering
2020
"Sleeping X" (Friederike Förster) - Puppetry/Acting, Singing, Songwriting
"The Bullet" (ongoing)
"Agnes Untouched" - Concept, Text, Acting, Costume, Video, Audio, Editing
2019
"The Heroin[e] Show" - Text, Costume, Acting, Singing for the character "Agnes"
"Lilith - Die Mutter der gemischten Vielzahl" (Friederike Förster) - Text, Puppetry/Acting, Singing
"Heaven is a wonderful place"
"King Arthur" (RV)
"The Bullet" (Podcast by Nathalie Wendt) - Concept, Text, Voice, Recording/Editing, Artwork
2018
"Zwei Häschen" (ongoing)
"King Arthur" (RV)
Alternative Miss World Contest 2018 - Puppet-Building for Ruth Connick
"Der kleine, dicke Ritter" (Schauspiel Frankfurt, Fabian Gerhardt) - Puppet Design, Puppetry/Mask Play
2017
"King Arthur" (Staatsoper Unter den Linden, Sven-Eric Bechtolf) - Acting
"Heaven is a wonderful place" - Mask-Building, Text, Performance
"Kalt ist mir nicht" (Box des Deutschen Theaters, Svenja Viola Bungarten) - Acting
"Kalt ist mir nicht" (SVB) und "Die weite weite Sofalandschaft" (Malte Abraham) - Readings at the Prosanova Festival
"VLKSVRNCHTNG" (Matthias Mühlschlegel) - Puppet-/Mask-Building
"Zwei Häschen" (Music Duo with Clara Fritsche) - Lyrics, Singing
2016
"Klassiker, sämtliche" (Theater Junge Generation Dresden, Astrid Griesbach) - Puppet-Building
"Odysseus im Sturm" - Puppetry, Puppet-Building, Singing
"Sunny Town" - Directing, Text
2015
"Moby Dick" (Bayer Kultur, Friedrich Kirschner & Melanie Sowa) - Puppetry
"Mein Fleisch" (Jochen Menzel) - Puppetry/Acting, Puppet-/Mask-Building, Concept, Text
"Holperdiestolper" (Junges Nationaltheater Mannheim, Cedric Pintarelli) - Puppet-Building
2014
"Die Abschaffung der Arten" (Theater an der Parkaue, Claudia Bauer) - Puppetry/Acting
"Seele ohne Sorgen" (Music Video by Atheer Adel) - Puppetry, Puppet-Building, Concept, Set Design
2013
"Ein Exorzismus" - Puppetry/Acting, Puppet-Building, Concept, Text
2012
"Asche" (Tobias Eisenkrämer, Text: Konstantin Küspert) - Puppetry/Acting